Geschichte
Erstmals erwähnt wurde Kritzendorf 1108.
Man nimmt an, daß Kritzendorf Mitte des
11. Jahrhunderts gegründet wurde. Damals
bestanden noch zwei Ortschaften: "Ober-"
und "Unterkritzendorf" welche sich getrennt
voneinander entwickelten. Bereits im Mittelalter
wurde der Weinbau in Kritzendorf gepflegt.
Während der Ersten Türkenbelagerung war
der Schaden in Kritzendorf eher gering.
Auch während der Zweiten Türkenbelagerung
blieb Kritzendorf von Zerstörungen weitgehend
verschont. Die kleine Ortschaft beherbergte
1683 die 5. Kompanie des Regiments de Souches.
471 Mann mußten untergebracht werden, viel
mehr als der Ort damals Einwohner hatte.
Ende des 19. Jahrhunderts wütete die aus
Amerika eingeschleppte Reblaus und vernichtete
einen Großteil der Weinrieden. Zur Jahrhundertwende
fanden die großen Bauprojekte wie Franz-Josefs-Bahn,
Donauregulierung und Strombad statt. 1905
wurde das Kritzendorfer Strombad errichtet
und avancierte, durch die Bahnverbindung,
zu einem der beliebtesten Badeplätze der
Wiener. An schönen Sonntagen kamen bis zu
16.000 Gäste nach Kritzendorf. 1938 verlor
Kritzendorf seine Selbständigkeit, die es
seit 1849 hatte und erhielt sie nie wieder
zurück. Es wurde gemeinsam mit Klosterneuburg
und den umliegenden Ortschaften zum 26.
Bezirk von Groß-Wien. 1944 wurde durch eine
versehentlich abgeworfene Fliegerbombe ein
Haus zerstört, es gab zum Glück keine Toten
und Verletzten. Der Zweite Weltkrieg kostete
117 Kritzendorfer "Helden und Opfern" das
Leben. 1954 löste sich Groß-Wien auf und
Kritzendorf kam wieder nach Niederösterreich.
aus: Klosterneuburg -Geschichte und Kultur
Band 2
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